Am 2.11.2008 startete unser 24-Stunden-Trip von Frankfurt über Caracas (Venezuela) nach Lima. Völlig paralysiert kamen wir um 2 Uhr nachts an und mussten dann erst mal den Jet Lack verkraften, denn schon 4 Stunden später war wieder Aufstehen angesagt und der Zeitunterschied von 6 Stunden tat das seine dazu.
Peru ist neben Bolivien und Guatemala eines der drei Länder mit mehrheitlich indigener Bevölkerung. 45 Prozent der Einwohner sind indianischer Abstammung, sie gehören überwiegend zu den Quechua (40%) und Aymará (5%) sprechenden Völkern. 37% der Einwohner sind Mestizen, 15% sind europäischer Abstammung und die übrigen 3 % sind teils afrikanischer, teils asiatischer Abstammung. In Oxapampa im Departement Pasco lebt seit dem 19. Jahrhundert eine assimilierte Minderheit deutschstämmiger Siedler. Die durch Landflucht ausgelöste hohe Zuwanderung in die Hauptstadt, in der rund ein Drittel der Bevölkerung konzentriert ist, hat große soziale Probleme zur Folge: Ein erheblicher Teil vor allem der indigenen Bevölkerung in Lima lebt unterhalb bzw. am Rande der Armutsgrenze. Aufgrund von Gegensätzen in den ethnischen Kulturen und sozi-politische Disparitäten, kommt es zu einer ungenügenden Versorgung der Bevölkerung. Nahrungsmittelimporte und somit hohe Devisenausgaben folgen. Die am meisten verbreitete Sprache ist Spanisch, das von ca. 80% der Bevölkerung als Muttersprache gesprochen wird, außerdem sind indigene Sprachen verbreitet, von welchen das Quechua und das Aymara die verbreitetsten sind.

3.11.
Lima liegt am Río Rímac im Westen von Peru, zwischen dem Pazifischen Ozean und den Ausläufern der Anden-Kordilleren, welche die Stadt nach Osten begrenzen, in der trockenen Küstenregion Perus durchschnittlich zehn Meter über dem Meeresspiegel. Das Stadtgebiet (área urbana) von Lima besitzt eine Ausdehnung von etwa 60 Kilometern in Nord-Süd-Richtung und rund 30 Kilometern in Ost-West-Richtung. Der Río Rímac führt der Stadt Trinkwasser aus reinem Gletscherwasser zu. Der Rückzug des Gletschers, der vermutlich durch den Klimawandel bedingt ist, führt dazu, dass es vorübergehend mehr Wasser gibt. Wären die Gletscher nicht mehr vorhanden, versiegte der Fluss und damit die Lebensgrundlage der Menschen, Tiere und Pflanzen in der Region. In der Region fallen im Jahresdurchschnitt nur 13 Millimeter Niederschlag, und längere Perioden ohne Niederschlag kommen immer wieder vor. Im Winter (Juni bis September) liegt die Stadt praktisch den ganzen Vormittag, und oft auch den Rest des Tages unter dichtem Küsten- oder Hochnebel.

 Lima wurde 1535 von Francisco Pizarro auf dem Reißbrett entworfen und liegt direkt am Meer. Der Nebel, der permanent vom Meer her in die Stadt zieht verhindert insbesondere in den Morgenstunden dass man die Dächer der Hochhäuser sieht – man darf in Lima nur 36 Stockwerke in die Höhe bauen, weil es täglich zu Erdbeben kommt.
An der Plaza Mayor, früher auch bekannt als Plaza de Armas (Waffenplatz) liegt die Kathedrale, die lange Zeit als wichtigste Kirche Südamerikas galt. Sie wurde durch ein Erdbeben völlig zerstört und danach während verschiedener Stil-Epochen nach und nach wieder aufgebaut.
Auf der Plaza San Francisco zieht zunächst die dreischiffige Barock-Kirche alle Blicke auf sich. Auch die Bibliothek, die eine kostbare Sammlung von rund 25.000 ledergebundenen Bänden und 6.000 Pergamenten aus dem 15. bis 18. Jahrhundert beherbergt ist sehenswert. Eine schaurig-schöne Sehenswürdigkeit sind jedoch die Katakomben unter dem Kloster, wo bis heute die Gebeine von rund 25.000 Verstorbenen – fein säuberlich nach  Größe sortiert, aufbewahrt werden.
Im Larco Herrera Museum findet man alles was vor der spanischen Eroberung war: Die ersten Einwanderer kamen etwa 20.000 bis 10.000 v. Chr. in das heutige Peru. Die ältesten bisher bekannten Monumentalbauten stammen aus der Zeit um 3200 v. Chr. stufenförmige Pyramiden, Prozessionsstraßen und eingefasste Höfe fanden sich in Sechín Bajo im Casmatal, 370 Kilometer nördlich der Hauptstadt Lima. Die 1992 entdeckte Stätte wird seit 2003 von deutschen Archäologen ergraben. Als gesichert kann gelten, dass die Kultur Mais, Erdnüsse, Maniok und Kürbisse anpflanzte und künstliche Bewässerung kannte.
In Grabungsschichten aus der Zeit um 1700 v. Chr. fanden sich zudem zahlreiche Ritzzeichnungen, die ein Mischwesen aus Kaiman und Mensch darstellen. Da französische Archäologen im Osten Ecuadors Relikte einer Kultur fanden, die gleichfalls den Kaiman darstellte, und die auf 2450 v. Chr. datiert wurden, könnten kulturelle Einflüsse aus dem Dschungelgebiet die Kultur von Sechin inspiriert haben. In den Anden konnten jedenfalls keine Kaimane leben, daher liegt in jedem Fall der Verdacht nahe, dass diese Kultur aus den Niederungen am Ostrand der Anden stammte.
Die bis vor wenigen Jahre früheste erkennbare Hochkultur war die der Chavín de Huántar, die von ungefähr 800 v. Chr. bis 300 v. Chr. existierte, die aber inzwischen auch bis etwa 1200 v. Chr. zurückdatiert wurde. Die Nazca-Kultur, heute vor allem durch die Nazca-Linien bekannt, entwickelte sich von ca. 200 v. Chr. bis und 600 n. Chr. in der Gegend um Nazca. Um den Titicacasee entwickelte sich ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. bis etwa 1000 n. Chr. die Tiahuanaco-Kultur. An der Küste entstanden im Bewässerungsgebiet der Andenflüsse im ersten Jahrtausend n. Chr. differenzierte Kulturen wie die der Moche in der Region um Lambayeque. Vor dem Inkareich war Chan Chan als Hauptstadt der Chimú eine Großstadt mit entwickelter städtischer Kultur.
Das Reich der Inka entstand um 1200 und umspannte bis 1532 große Teile der heutigen Staaten Kolumbien, Ecuador, Peru, Bolivien, Argentinien und Chile. Die auf den Hochebenen Perus gelegene Stadt Cuzco war die Hauptstadt.
Nach dem Mittagessen setzten wir die Fahrt auf der Panamerikana del Sur nach Ica fort.
Die Atacama gilt als die trockenste Wüste der Erde. Sie liegt im Regenschatten der Anden; etwaige Ostwinde sind trocken und bringen keine Niederschläge. Nahe der Küste verhindert eine kalte Meeresströmung, der Humboldtstrom, die Entwicklung von Regenwolken, so dass, anders als weiter nördlich oder südlich, kein Steigungsregen fällt. Das kalte Meerwasser bedingt allerdings, dass die Atacama kühl ist und insbesondere in Küstennähe oft Nebel vorherrscht, weshalb die Atacama auch zu den Nebelwüsten gehört. Durch die Auswirkungen des Klimaphänomens El Niño, das mit einem Zurückbleiben des Humboldtstromes einhergeht, kommt es relativ regelmäßig im Abstand von etwa 6-10 Jahren zu heftigen Niederschlägen. Diese führen dann für einen kurzen Zeitraum zum Erblühen der Wüste.
Am 4.11. ging es weiter über die Panamerikana nach Paracas.

 

Der Distrikt Paracas (Quechua: paraq) ist der größte Distrikt der Provinz Pisco der peruanischen Region Ica.
Die Paracas-Halbinsel, südlich der Paracas-Bucht und die Islas Ballestas bilden das Nationalreservat Paracas, mit einer Gesamtfläche von 335.000 Hektar. Es soll die reichen Vorkommen an Mähnenrobben, Blaufußtölpeln, Pelikanen, Pinguinen und anderen Meeressäugern und Seevögeln schützen.

 

Die Isla Ballestas, auch unter dem Zweitnamen „Mini-Gallapagos“ genannt. Hier sieht man unzählige Seelöwen, Pinguine, Albatrosse, Pelikane, Tölpel, Komorane, Krebse und sogar Delfine aus nächster Nähe. Auf dem Weg zu den Islas Ballestas kann man ein Scharbild, den sog. Kandelaber auf der Halbinsel Paracas sehen.
In Paracas und Ica hat 1929 Julio C. Tello Mumien entdeckt, die wertvolle Erkenntnisse über das Leben der Indios lieferten. Im Regionalmuseum von Ica kann man echte Mumien sehen, die in der typischen Hockform begraben wurden. Außerdem kann man deformierte Langschädel sehen.

 

Er liegt einige Kilometer westlich von Ica.liegt Huacachina, dass aufgrund einer Oase (Laguna de Huacachina) und den sie umschließenden 100m hohen Dünen, eine der touristischen Attraktionen Perus ist. Die Oase wird von einem unterirdischen Andenfluss gespeist, der mineralhaltiges Wasser mitführt, und sie so lange Zeit als Heilbad nutzbar machte. Der Wasserspiegel nimmt aber in den letzten Jahren zunehmend ab.

 

Auf dem Weg zur Halbinsel Paracas kommt man durch Pisco, der Stadt die dem berühmten Schnaps Pisco seinen Namen gegeben hat. Das Nationalgetränk in Peru ist der Pisco Saur, ein Cocktail, der mit 3 Teilen Pisco, je einem Teil Limettensaft, Zuckersirup und Eiklar mit Eis gemixt und ins Glas abgeseiht wird. Dieser kann mit einem Spritzer Angostura Bitter (oder auch einer Messerspitze Zimt) verfeinert werden.

 

Die Stadt Pisco lag im Epizentrum des Erdbebens am 15. August 2007, das mit 8,0 auf der Richterskala so ziemlich jedes Gebäude zerstörte. Es wurden über 600 Menschen getötet – 300 davon in der Kirche in der gerade ein Messe stattfand als die Decke runter kam. Viele Leute verloren Haus uns Hof und ihre gesamte Existenz und müssen noch heute in Zelten oder Notbehelfen aus Schilfmatten leben.
Auf dem Rückweg nach Lima besuchten wir Pachacamac, eine Stadt die bei Ankunft der Spanier die größte Stadt der Küste und gleichzeitig Wallfahrtsort gewesen sein soll und dessen Niedergang unter der Inkaherrschaft begann. Hier befand sich das Orakel, zu dem jahrhunderte lang Gläubige und Neugierige aus allen Landesteilen pilgerten. Heute ist der Tempelbezirk freigelegt und restauriert und kann besichtigt werden.

 

Am 5.11. war der Flug nach Arequipa – leider mussten wir wieder aus dem Flugzeug aussteigen, weil es einen Triebwerkschaden hatte und auf ein Ersatzflugzeug warten  - es hätte schlimmer kommen können, denn wir hatten nur 1,5 Stunden Verspätung. Da war unser Flug nach Caracas mit Lufthansa eher nervig –Bier war bereits vor dem Mittagessen nicht mehr verfügbar und das Inflight-Entertainment war ausgefallen...

 

Arequipa liegt auf über 2.300 m Höhe und hat rund 783.000 Einwohner. Beherrscht wird die Stadt durch die Vulkane in der nahen Umgebung, den 5.822m hohen kegelförmigen Misti, den 6.057 m hohen Chachani und den kleineren und entfernteren Pichu Pichu. Die Herkunft des Beinamens „die weiße Stadt“, mit dem sich Arequipa schmückt, bezieht sich wahrscheinlich nicht auf das weiße Sillar-Gestein vulkanischen Ursprungs, mit dem viele der alten historischen Gebäude im Zentrum Arequipas erbaut wurden, sondern eher auf die hellere Hautfarbe der einstmals im Stadtzentrum lebenden spanischstämmigen Bewohner, die es den Einheimischen verboten, in der Innenstadt zu leben.
Das Gebiet wird häufig von heftigen Erdbeben heimgesucht und im Durchschnitt gibt es täglich zwölf Erdbewegungen. Das letzte Erdbeben im Jahre 2001 ließ einen der beiden Türme der Kathedrale am Hauptplatz einstürzen – mittlerweile sind sie aber wieder aufgebaut.
Das Kloster Santa Catalina gilt als eines der wichtigsten religiösen Bauwerke aus der Kolonialzeit. Es liegt nahe dem Stadtzentrum und wurde 1579 auf Beschluss des Rates der Stadt erbaut, da die bereits vorhandenen drei Klöster die Novizinnen nicht aufnehmen konnten. Viele der reichen spanischen Familien gaben ihre zweite Tochter für „Gott und Himmelreich“ ins Kloster. Für das Kloster Santa Catalina ummauerte man kurzerhand ein 20.426 m² großen Teil der Stadt und begründete damit eine autarke Siedlung. Bis zu 150 Nonnen sollen hier zusammen mit ihren Bediensteten in strenger Klausur gelebt haben. Alle 4 Jahre wurden fortan 8 Novizinnen aufgenommen, die eine Mitgift von mindestens 1.000 Goldpesos zum Unterhalt des Klosters erbringen mussten. Erst nach einer Reform 1871 nahm das Kloster auch Novizinnen ohne Mitgift auf. Trotz dieser ersten Liberalisierung dauerte es bis 1970, bis das Kloster auf Initiative der verbliebenen Nonnen renoviert wurde und seine Geheimnisse der Öffentlichkeit zugänglich machte: Englische Teppiche, spanische Seidenvorhänge, flämische Spitzentücher, gepolsterte Stühle, Damast, feines Porzellan und Silber gehörten zur „Ausstattung“. Man fand eine autarke Stadt inmitten Arequipas vor, in der die Zeit 1579 stehen geblieben zu sein schien, sieht man einmal von den Zerstörungen durch die Erdbeben ab.

 

Sehr interessant ist auch der Markt, bei dem man alles was das Herz begehrt bekommt.

 

In Arequipa gibt es als Besonderheit Rocotto, eine paprika-große gefüllte scharfe Chillischote, die man auf jedem Fall probiert haben sollte. In meinem Fall gab es statt der Rindfleisch- sogar eine Alpacafüllung. Eine besondere Delikatesse sollte man auch versuchen, das Cuy. Meerschweinchen (Cuy) werden in der Andenregion in Peru, Bolivien, Ecuador und Kolumbien, außerdem in Japan gegessen. In Peru werden bis zu 65 Millionen Meerschweinchen im Jahr verzehrt, von denen aber nur ein Bruchteil Cuys sind. Die meisten verzehrten Meerschweinchen in Peru haben ein Gewicht von 500 bis 600 Gramm. Mittlerweile ist es in Peru jedoch gelungen, wesentlich größere Exemplare zu züchten, die rund ein Kilogramm wiegen. Man sollte jedoch das Cuy als Filet bestellen – die Peruaner essen das Meerschweinchen als Ganzes, d.h. Kopf und Pfötchen kommen mit auf den Teller was nicht jedermanns Sache ist.
Allgegenwärtig ist natürlich auch die Kartoffel, die ihren Ursprung in Peru hat. In Peru gibt es mehr als 3000 endemische Kartoffelsorten. Die meisten können nur in den peruanischen Anden angebaut werden, weil sie aufgrund ihrer geologischen und klimatischen Ansprüche in anderen Weltgegenden nicht gedeihen. Der Hauptunterschied der Andenkartoffel zu den in anderen Anbaugebieten kultivierten Sorten besteht darin, dass sie an andere Lichtverhältnisse (Tag- und Nachtzyklus) angepasst ist.

Am 6.11 startete unser Trip in die Anden (Quechua: “Anti” bzw. “Antis”).

 

Sie sind die längste (über dem Meeresspiegel befindliche) Gebirgskette der Erde, die 7500 km lang und an der breitesten Stelle über 600 km Ausdehnung haben. Das Alter der Anden wird auf rund 60 Millionen Jahre geschätzt Eine Anzahl grundlegender geodynamischer Prozesse spielen sich in der Anden-Gebirgsbildung ab: Konvergenzbewegungen bis zu 10 cm pro Jahr, vertikale Hebung bis mehr als 1 mm pro Jahr und extreme Dicke (60 – 70 km) der Kruste.
Auf dem Weg zum Colca Canyon geht es innerhalb von 2 Stunden von 2300m auf 4915m und man kann erste Erfahrungen mit der Höhenkrankheit sammeln. Unsere Führerin Juditha, eine erfahrene Bergsteigerin die auch schon 6000er hinter sich gebracht hat, empfahl Coca-Blätter, Coca Bonbons und/oder Coca-Tee um evtl. Probleme aus dem Weg zu räumen. Kurz vor der höchsten Stelle gibt es ein Restaurant an dem man noch mal ordentlich Coca-Tee schlürfen sollte bevor die Luft dann richtig dünn wird...
Das Kauen von Coca-Blättern ist in den Anden sowie im Tiefland des Gran Chaco seit Jahrhunderten verbreitet. Die Blätter werden als Genussmittel, als Nahrungsergänzungsmittel, für kultische und medizinische Zwecke genutzt. Sie helfen Hunger, Müdigkeit und Kälte zu verdrängen und sind sehr wirksam gegen die Höhenkrankheit, da sie die Sauerstoffaufnahme verbessern. Auch hatten die Cocablätter eine spirituelle Bedeutung. Die gekauten Blätter bilden, zusammen mit Kalk und anderen Hilfssubstanzen (zum Beispiel Pflanzenasche), eine sogenannte „bola“. Der Tee „Mate de Coca“ ist in Peru und anderen Andenregionen National-Getränk.
Mir hat das Coca sehr gut gegen Bauch- oder Kopfweh geholfen und ich kann es sehr empfehlen – schade dass Coca in Deutschland verboten ist. Auf der Fahrt bekamen wir einen ersten Eindruck von den Hochebenen – Vicunas, Lamas, die atemberaubende Landschaft und der Blick auf die 6.000er waren ein ganz besonderes Highlight.

 

Die Gletscherbedeckten Berge sind heilig und sind oft Ziel von Wallfahrten die die Indegenas vornehmen, um sich mit dem Schnee einzureiben und zu reinigen/purifizieren.
Als Zwischenstation zum Colcatal gab es Mittag in Chivay, einem kleinen Städtchen das auf 3659m liegt. Von dort aus war es auch nicht mehr weit zu unserem Hotel, der Colca Lodge. Ein besonderes Highlight nach der anstrengenden Anreise waren die zur Lodge gehörenden Thermalpools mit einer Badewannentemperatur um die vierzig Grad. Man kann es sich dort richtig gut gehen lassen und gleich nebenan kann man an der Bar ein kühles Blondes zwecks Abkühlung genießen...

 

Am 7.11 ging es in aller Frühe los ins Colca-Tal, einem absoluten Highlight auf unserer Reise.
Über Schotterstrassen ging es durch Indio-Dörfer  zum Cruz del Condor (3700 m) mit grandiosen Ausblicken in die Schwindel erregenden Tiefen des Colca-Tals.

 

 

Der Colca Cañón ist, je nachdem ob man vom höchsten Berggipfel bis zum Río Colca misst 3.200 m tief. Der Grand Canyon ist dagegen (nur) etwa 1.800 m tief. Die oberen Hänge des Cañons sind vielfach von menschlicher Hand zu Terrassen strukturiert, viele davon schon mehrere hundert Jahre alt, die die heutigen Bewohner für ihre effiziente Landbebauung verwenden.

 

Zwischen Cabanaconde und Chivay befindet sich das Kreuz des Kondors (Cruz del Condor). Mit Ihren 2 - 3 m Flügelspannweite sind die Condore geradezu prädestiniert, die erste schwache Morgenthermik zu nutzen und zwischen acht und zehn ruhig am Canyonrand zu kreisen. Wir hatten Glück und konnten schon nach 10 Minuten gleich drei Kondore aus nächster Nähe beobachten – nächste Nähe heißt dass sie manchmal 2-3 Meter über unseren Köpfen waren!

Die nächste Station unserer Rundreise war Cusco – am 8.11 hieß es früh aufstehen um den zwei-stündigen Flug nach Cusco anzutreten

 

Cusco (auch Cuzco, auf Quechua Qusqu oder Qosqo) liegt im Zentrum des peruanischen Andenhochlandes auf einer Höhe von 3.416 m und hat etwa 320.000 Einwohner.
Der Sage nach wurde die Gegend in grauer Vorzeit von den Tampus, einem Volk der Quechua-Indianer, bewohnt. Sie sollen die ersten Menschen gewesen sein – älter seien nur die Götter. Um das Jahr 1200 herum gründete demnach der erste Inka Manco Cápac, der Sohn der Sonne, mit seiner Schwester Mama Ocllo die Stadt. Das Wort Cusco (Qusqu) entstammt dem Quechua und bedeutet Nabel der Welt.
Am 16. November 1532 nahm Pizarro den Inkaherrscher Atahualpa gefangen und marschierte gegen Cuzco. Er erreichte die Stadt am 15. November 1533, plünderte und brandschatzte die Stadt. Er ließ fast alles Gold und Silber einschmelzen und Tempel und Paläste abreißen. Nur wenige Mauern widerstanden den Verwüstungen. Die Steine wurden dann zum Bau der kolonialen Kirchen benutzt.
An der Plaza de Armas liegt die Kathedrale, deren Bau mehr als 100 Jahre gedauert hat. 1559 brach man die Mauern des Inka-Palastes ab und errichtete auf den Grundmauern des einstigen Tempels für den Gott Huiracocha das größte Gotteshaus der Stadt. Interessant sind injsbesondere die Gemälde in der Kirche. Beim letzten Abendmahl hat der Maler statt dem obligatorischen Lamm ein gebratenes Meerschweinchen (eine Delikatesse in Peru) auf den Tisch gebracht. Auf Stadtszenen aus Spanien laufen neben den Pferden plötzlich Lamas und auf einem Landschaftsbild findet man unten lrechts plötzlich ein Portrait vom Auftraggeber des Gemäldes. Es gibt einen Altar mit einem Heiligen, der der Schutzpatron für die Diebe ist und einen anderen Altar mit einem Heiligen, der bei entsprechender Spende dem Singleleben ein Ende bereitet und als Partnervermittlung fungiert…

Die Iglesia de Sto. Domingo wurde im Jahr 1534 auf den Ruinen des Inka-Sonnentempels Coricancha erbaut. Das fand man heraus als bei einem Erdbeben an einigen Stellen der Putz mit den Fresken herunterkam die alten Inka-Grundmauern zutage kamen.Unser Guide Mauro berichtete uns bei der Besichtigung der Ordenskirche von Gerüchten nach denen die Dominikaner die Indegenas in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts gezielt entführt und umgebracht haben sollen, um an das menschliche Fett zu kommen und dieses weiterzuverwerten oder zu verkaufen…
In der Nähe von Cusco liegt der Kultort Kenko, ein Heiligtum der Erdgöttin Pachamama. Für die Völker der Anden ist Pachamama oder Mama Pacha die als Göttin verehrte, personifizierte Mutter Erde und somit die Fruchtbarkeitsgöttin. Pacha ist in der Quechua-Sprache das Wort für Erde oder Welt, Mama bedeutet Mutter. Die Erde hat die Merkmale einer Mutter. Sie nährt, schützt und ist zu ritueller Kommunikation fähig. Sie ist Vermittlerin zwischen Oberwelt und Unterwelt. Die Aymara und Quechua verehren die Pachamama als omnipotente Göttin, die allen Kreaturen das Leben schenkt und sie nährt. Inka-Priester haben hier, so die Vermutung von Archäologen, im Zuge geheimnisvoller Opferrituale chicha (Maisbier), geweihtes Wasser oder Menschenblut geopfert.

 

Wenige Kilometer weiter liegt der Wassertempel Tambo Machay, der heute noch gerne Bano del Inka genannt wird. Die Legende sagt, dass man ewige Jugend, Schönheit und Fruchtbarkeit erlangt wenn man von diesen Quellen trinkt, weil sich hier das Wasser mit der nie versiegenden Milch der Erdgöttin Pachamama verbindet.
Mit dem Vistadome-Zug ging die Fahrt am 10.11.  durch die Anden nach Machu Picchu•, über Jahrhunderte vom Dschungel überwuchert, vergessen und erst 1911 wiederentdeckt.

 

Machu Picchu (Quechua: Machu Pikchu für „alter Gipfel“) ist eine gut erhaltene Ruinenstadt der Inka, die in 2.360 m Höhe auf einer Bergspitze der Anden über dem Urubambatal liegt. Die Stadt umfasste 216 steinerne Bauten, die mit einem System von Treppen verbunden waren. Etwa 3.000 Stufen sind heute noch erhalten, ebenso wie die Außenmauern der zum Teil mehrgeschossigen Wohnbauten. Sinn und Zweck dieser Stadt sind bis heute umstritten. Es existieren über sie keine Überlieferungen bzw. wissenschaftliche Aufzeichnungen, weshalb nur Vermutungen angestellt werden können. Entdeckt wurden über 50 Grabstätten mit mehr als 100 Skeletten (angeblich mehr als 80 % davon weiblich, aber neuere Untersuchungen haben eine gleichmäßige Verteilung der Geschlechter gezeigt). Aufgrund dieser Entdeckung entstand zunächst die Theorie von einer Zuchtstätte der Inkas. In neuerer Zeit wird diese Theorie nicht mehr unterstützt. Vielmehr wird angenommen, dass Machu Picchu zu Zeiten der spanischen Eroberung sich noch im Bau befand. Da die Bauarbeiten aber durch die Eroberung des Inkareiches durch die Spanier nicht fortgesetzt werden konnten, wurde die Anlage verlassen und ist dann bei den Indios in Vergessenheit geraten. Heute schätzt man, dass die Stadt in ihrer Hochblüte bis zu 1.000 Menschen hätte beherbergen und versorgen können. Die Stadt, deren ursprünglicher Name unbekannt ist, wurde nach einem der nahe gelegenen Berggipfel benannt, zwischen denen die Ruinenstadt liegt: Teile der Stadt, die für die Landwirtschaft genutzten Terrassen, liegen am Fuße des „alten Gipfels“, hinter dem anderen Ende der Stadt ragt der „junge Gipfel“ (Huayna Picchu) zuckerhutförmig in den Himmel. Er ist 2701 Meter hoch und liegt über dem Urubamba-Tal im peruanischen Teil der Anden. Der Aufstieg dauert nur ca. 1 Stunde, aber man spürt die Höhe bei jedem Schritt. Oben angekommen muss man ganz schön pumpen, um wieder zu Atem zu kommen. Die steilsten Stellen sind mit Stahlseilen zum Festhalten versehen, teilweise führt der Pfad durch Höhlen, beim Abstieg muss man geduckt unter einem Felsvorsprung hinabsteigen.

 

Weiter zur Festung Ollantaytambo – hoch über dem Ort befindet sich eine Inkafestung. Während der Eroberung des Inka-Reiches durch die Spanier verschanzte sich der Inkaherrscher Mancvo Capac hier.

 

In der Nähe von Ollantaytambo speist eine salzhaltige Quelle die Salinas von Maras, die seit der Inkazeit in Betrieb sind.

 

Auf dem Indianermarkt von Pisak hat man die Qual der Wahl: Blasrohr, Poncho oder Strickmütze oder Silberschmuck?

Nach der Rückfahrt nach Cusco und einer Übernachtung in der Casa Andina ging es mit der Andenbahn am 12.11. durch das Hochland der Kordilleren. Vorbei an Tempeln aus der Inkazeit bis nach Puno am Titicacasee (3855 m). Puno ist die Hauptstadt der Region Puno mit 118.000 Einwohnern und liegt 3.800 m hoch am Ufer des Titicaca-Sees im Süden von Peru. Sie wurde am 4. November 1688 vom Vizekönig Pedro Fernández Castro Andrade, dem Conde de Lemos, gegründet. Puno ist auch unter dem Name "Ciudad de Plata" (= die Stadt des Silbers), der Name lehnt an frühere Zeiten an, in denen die Silberminen Punos zu den ergiebigsten gehörten.

 

Da am 13.11 in Puno und Umgebung wegen der hohen Benzinpreise gestreikt wurde, waren die Straßen nach Sillustani mit Steinen und Geröll blockiert. Daher besuchten wir alternativ die schwimmenden Inseln.

 

Zu einer der Attraktionen des Titicaca-Sees gehören die schwimmenden Inseln der Uros. Ursprünglich begannen die Uros schwimmende Inseln zu bauen, um sich zum Beispiel vor den kriegerischen Inkas zu schützen oder zu verbergen. Die Inseln bestehen aus kreuzweise aufgebrachten Lagen aus Totora-Schilf. Immer wenn ein Angriff drohte, wurde die Verankerung gelöst und die Uros zogen sich mit den Inseln auf den See zurück. Das Totora-Schilf ist eine wichtige Lebensgrundlage. Die Boote für den Fischfang und die Matten für den Bau der einfachen Hütten bestehen daraus. Auch in der Ernährung spielt es eine Rolle.

 

Die Uros sind sehr stolz auf ihre traditionelle Lebensweise und lehnen es strikt ab, auf das Festland überzusiedeln. Allerdings haben sie den Tourismus als Einnahmequelle entdeckt und erlauben heute Besuchern die nachgiebig-schwankenden Inseln zu besuchen.
Am Nachmittag versuchten wir erneut unser Glück, aber die Zufahrtstrassen nach Sillustani waren noch immer blockiert. Also nahm unser Fahrer einfach die Abkürzung und fuhr mit einem ganz normalen PKW durch Feld und Flur. Um über einen Graben zu kommen mussten wir eine Brücke aus Steinen bauen und die Luft anhalten – Gott sei Dank hat unser Konstrukt gehalten und die abenteuerliche Fahrt durch die Prärie war erfolgreich. Das war ganz schön spannend!

 

Die Chullpas von Sillustani  dienten vermutlich als Grabkammer für Adelige der Colla-Indianer. Diese bis zu 12m hohen steinernen Grabtürme wurden von der Aymara sprechenden Colla-Kultur errichtet, bevor im 15. JH auch hier die Inka den Menschen und der Kultur ihren Stempel aufdrückten. Die kleineren, älteren Strukturen, bei denen lediglich unbehauene Steine übereinandergeschichtet wurden, sind leicht von den kunstvolleren neueren Bauwerken zu unterscheiden, die in unter Inka-Einfluss entstanden sind.

Mit dem Tragflügelboot ging es über den Titicacasee nach Copacabana in Bolivien.

 

Der Titicaca-See (spanisch: Lago Titicaca) ist Südamerikas größter See; mit einer Fläche von 8.288 Quadratkilometern ist er fast 13mal so groß wie der Bodensee. Er befindet sich auf dem Altiplano, der Hochebene der Anden; der westliche Teil des Sees gehört zu Peru, der östliche zu Bolivien. Der Titicaca-See ist das höchstgelegene kommerziell schiffbare Gewässer der Erde. Er liegt auf einer Höhe von 3810 m über dem Meeresspiegel, ist 194 km lang und 65 km breit und hat eine mittlere Tiefe von 140 bis 180 m und eine maximale Tiefe von 280 m. Mehr als 25 Flüsse fließen in den Titicaca-See.

 

Die Herkunft des Namens Titicaca, ursprünglich eine Bezeichnung für die Sonneninsel, ist nicht sicher bekannt. Er soll auf zwei Aymara-Wörtern beruhen: titi heißt „Große Katze“ oder „Puma“ und kaka heißt „grau“. Der Legende nach ist der erste Inka, Manco Cápac, über einen Felsen auf der Sonneninsel („Titi-Karka“, oder „Puma-Felsen“; „karka“ = Stein, Felsen) auf die Erde gestiegen. Dieser Felsen hat (mit genügend Fantasie betrachtet) die Form des Kopfes einer Wildkatze. Eine liegende Katze ist aber auch zu erkennen, wenn die Landkarte mit dem See auf den Kopf gestellt wird. Auf Quechua dagegen heißt titi „Blei“ oder „bleifarben“, qaqa heißt „Felsen“, also „bleierner (bleifarbener) Felsen“.
Nach dem Besuch der Kolonialkirche von Copacabana ging die Reise weiter weiter mit dem Tragflügelboot zur Mond- und Sonneninsel. Auf der bolivianischen Seite des Titicaca-Sees liegen die heiligen Inseln Isla del Sol (Sonneninsel) und Isla de la Luna (Mondinsel).
Der Legende nach erschien auf der Isla del Sol der weiße bärtige Gott und erschuf die ersten Inkas, Manco Cápac und seine Schwesterfrau Mama Oclla. Mama Ocllo (in peruanischer Quechua-Schreibung Mama Uqllu) ist in der Mythologie der Inka eine fortpflanzungsfähige Gottheit und Mutter. In einer Legende der Inka ist sie die Tochter des Sonnengottes Inti und dessen Frau Mama Killa, sowie Schwester des ersten Inka-Herrschers Manco Cápac.
Zusammen mit ihr soll ihr Bruder Manco Cápac von Inti auf die Erde gesandt worden sein, um die Welt zu verbessern. Inti gab ihnen einen goldenen Stab (Tupayawri) mit, der an einem fruchtbaren Ort in den Boden sinken sollte, an dem sie eine Stadt gründen konnten. Sie sollen auf der Sonneninsel im Titicacasee die Erde erreicht haben und nach einiger Suche sei der Stab im Boden versunken, woraufhin sie die Stadt Qusqu (Cusco) und damit das Inkareich gründeten.

Auf beiden Inseln existieren zwischen kleinen traditionellen Dörfern viele uralte Ruinen.

 

Unser Übernachtung auf der Isla del Sol gestaltete sich abenteuerlich – da es keine Strassen gibt wird das Gepäck vom Boot mit Eseln und Lamas oder Menschen über steile Pfade bis zur Lodge gebracht. Man selbst muss über einen steilen Inkapfad die Insel erklimmen um zur Eco-Lodge zu kommen. In den Zimmern gibt es keine Heizung, aber Heizdecken, da die Temperaturen nachts um den Gefrierpunkt sinken. Morgens ist heißes Wasser beim Duschen keine Selbstverständlichkeit. Aber die Lage, das Essen und die spektakuläre Sicht auf die schneebedeckte Königskordilliere entschädigen einen für alle Strapazen.
Mit dem Tragflügelboot ging es über den Titicacasee nach Huatajata wo man ein sehr interessantes Museum über die Kallawaya (manchmal auch Qallawaya, span. Callahuaya) findet. Kallawaya ist der Name einer Ethnie in Bolivien und zugleich die Bezeichnung für deren Medizinmänner bzw. Heiler, die auf Grund ihrer Heilkünste bei Indigenen in bestimmten Regionen der Anden berühmt sind. Das Museum gibt einem einen Einblick in die Heilpflanzen und Kräuter sowie die Praktiken der Kallawaya.
Unser Guide Mauro kannte sich ebenfalls mit dem Heilen und dem Esotherischen aus. Wir saßen im Auto als er einen Beutel mit drei mumifizierten Kolibris auspackte. Ist ein Mensch verletzt kann es sein, dass seine Seele zurück geholt werden muss bevor er wieder gesund wird. Dazu reibt man den „Patienten“ mit den mumifizierten Kolibries ein und legt sie dann unter das Kopfkissen. Man macht ein Feuer und spricht an Mitternacht auf Quechual einen Zauberspruch und die Seele kehrt wieder in den Körper zurück.

Nach einiger Wartezeit erfolgte der Transfer nach La Paz. Die Stadt liegt auf ca. 3.600 Metern ü.d.M. in dem ca. 400 Meter tiefen Canyon des Río Chokeyapu, der in die umgebende Hochebene des Altiplano eingeschnitten ist und sich zu einem Talkessel mit einem geschützten und angenehmen Klima weitet. Auf der Hochebene westlich von La Paz ist die Stadt El Alto entstanden, die inzwischen mit 775.836 Einwohnern fast genau so groß wie La Paz ist; dort befindet sich auch der internationale Flughafen La Paz-El Alto. Der Höhenunterschied zwischen den weiter talabwärts gelegenen südlichen Stadtteilen mit vielen Villen und dem Stadtrand am oberen Ende des Talkessels beträgt knapp 1000 m. Die Wohnviertel weisen eine deutliche Übereinstimmung zwischen Höhenlage und sozialem Status auf: je höher die Lage, desto ärmer die Bewohner und umgekehrt. Bei einer durchschnittlichen Abnahme der Temperatur um 0,6 °C je 100 m liegt die Differenz zwischen den tiefsten und den höchsten Wohnlagen bei immerhin 6 °C im Jahresmittel; auch die Höhenkrankheit stellt in den oberen Vierteln ein größeres Problem dar. Die Innenstadt unterscheidet sich nur unwesentlich von anderen Großstädten. Leuchtreklamen und Plakate, vielfältige Einkaufsmöglichkeiten mit internationalem Angebot und moderne Bürogebäude beherrschen das Bild. Sehenswert ist die Kirche San Francisco, deren Bau 1549 begonnen wurde. Wie in jeder bolivianischen Stadt gibt es auch hier Markthallen und riesige offene Märkte, wobei der skurrile so genannte "Hexenmarkt" (der lokale Markt zum Handel mit rituellen Waren wird unter Touristen so genannt) eine Besonderheit darstellt.

 

Nur 10 km vom Stadtzentrum entfernt befindet sic das Valle de la Luna, dass mit seinen bizarren Erosionsformen sehr beeindruckend ist. In vielen Jahrtausenden haben die Naturgewalten Säulen und Türme aus Stein entstehen lassen, die wirklich einer Mondlandschaft ähneln.

 

Am 17.11 war der Rückflug mit LAN nach Lima. Die letzte Attraktion in Peru vor unserem Flug nach Curacao war der Besuch des Goldmuseums. Goldene Masken, Halsketten, tumis (Zeremonialmesser) und andere Artefakte aus wertvollen Metallen geben einen Einblick über duie handwerklichen Fähigkeiten der Gold-, Silber- und Kupferschmiede der Chimú und anderer Kulturvölker.
Vielleicht sollte noch erwähnt werden dass Waffenfans auf ihre Kosten kommen, denn ein ganzes Stockwerk besteht aus Waffen, Uniformen, Ritterrüstungen uvm. Aus aller Herren Länder.

Curaçao
Curaçao ist mit rund 444 km² die größte Insel der Niederländischen Antillen in der Karibik. Sie liegt in ca. 60 km Entfernung zum Festland (nördlich von Venezuela und nordöstlich von Kolumbien). Westlich von Curaçao befindet sich die Insel Aruba, die bis 1986 ebenfalls zu den Niederländischen Antillen gehörte, östlich die Insel Bonaire. Zusammen mit dieser gehört Curaçao innerhalb der Niederländischen Antillen geographisch zu den Inseln unter dem Winde. Die Inseln Aruba, Bonaire und Curaçao werden auf Grund ihrer Anfangsbuchstaben zusammengefasst auch als ABC-Inseln bezeichnet.

 

Curaçao liegt im direkten Einflussgebiet des Nordost-Passats. Da die Insel zu flach für Steigungsregen ist, bringen die Luftmassen nur relativ wenig Regen auf die Insel und da die Niederschläge auf Curaçao nicht regelmäßig erfolgen, gibt es auf der Insel keine permanenten Flüsse. Es herrscht ein semiarides Tageszeitenklima mit einem durchschnittlichen Jahresniederschlag von 550 mm und einer Jahresdurchschnittstemperatur von fast 28 °C.
Während der vier Tage Urlaub vom 18-22. November kam allerdings ordentlich Regen dazu und es war die meiste Zeit bedeckt und regnerisch.