Expeditionskreuzfahrt - Rund um Spitzbergen: Im Land der Eisbären.

Unser Flug von Frankfurt über Oslo nach Longyearbyen auf Spitzbergen startete am 25.6.2009 um 16.00h. Nachts um halb zwei kamen wir dann mit dem Shuttlebus in unserem 5 km vom Flughafen entfernten Hotel Radisson BLU Polar Hotel, dem nördlichsten Hotel der Welt mit kompletten Service, an.

Im Land der Mitternachtssonne war es nach wie vor taghell als wir unser "Appartment" bezogen. Wir hatten ehrlich gesagt lange nicht mehr in guter alter Jugendherbergs-manier im Etagenbett übernachtet, waren aber überrascht, dass die Betten so bequem waren. Besonders gut schlafen konnte man nicht - schätze man muss sich erst an die ununterbrochene Helligkeit gewöhnen... Am folgenden Tag besichtigten wir vor der Einschiffung noch kurz den Ort Longyearbyen - das ist schnell passiert, da es nur wenige Schotterpisten gibt und nur eine ganz überschaubare Anzahl Häuser.

Da es nicht viele Taxis in Longyearbyen gab und zwischen 16-17h alle Passagiere einschiffen sollten, standen wir bereits um 15.30h in klirrender Kälte und eisigem Wind an der Longyaerbyen Pier bevor das Boarding am 26.06.2009 um 16.30h begann - das jedoch Ruck-Zuck! Für das lnge Warten belohnt wurden wir aber mit einem schönen, strahlenden  Regenbogen direkt über dem Schiff.

Am Abend war dann das Auslaufen aus dem Kongsfjord und unsere Seereise startete mit etwas rauher See - will heißen: vor lauter Seegang wollten beim Abendessen die letzten Kartoffeln den Weg nach unten nicht mehr finden... Im Liegen, d.h. im Bett/in der Koje lässt sich das Geschwanke einigermaßen aushalten, doch die MS Antarctic Dream misst gerade mal 81m und ist 12 m breit - bei so einer Nussschale merkt man wirklich jede Welle...

Die Fahrt ging Richtung Norden wo wir auf 79° nördlicher Breite im Krossfjorden ankerten und zunächst mit den Zodiacs bei Camp Mansfield, einer Hütte, die früher von Jägern erbaut wurde und heute hier und da noch von Wissenschaftlern für Forschungszwecke verwendet wird.
Es war ein sog. "Wet Landing" - d.h. Gummistiefel waren die einzige Möglichkeit ohne nasse Füße aus den Zodiacs zu kommen und auch in der Tundra zu wandern. Wir hatten uns ein paar Tage vor dem Urlaub wasserfeste Goretex-Wandestiefel zugelegt - mit denen hat man allerdings keine Chance bei Anlandungen und Wanderungen im Nordpolarmeer. Wir hatten Glück im Unglück und konnten auf dem Schiff beim Rettungswesten-Stapel zwei der fünf Gummistiefelpaare ergattern. Es ging durch kleine Bäche, durch 10-15cm schlammigen Tundra-Boden, durch knietiefen Schnee und über Stock und Stein (Stock sollte man besser durch Fels ersetzen, denn Bäume gibt es hier nicht...).

Die Gegend sieht trostlos aus und im Nordpolarkreis ist es meist neblig und wolkenverhangen. Schaut man sich die karge Landschaft genauer an, findet man auf dem Boden auch viele bunte Blümchen und jede Menge Flechten und Moose, die eine Ewigkeit brauchen um nur ein paar Milimeter zu wachsen.

Von dieser Flora ernähren sich die Rentiere, die man hier beim Grasen sehen kann. Wir hatten Glück und konnten ein ganz kleines - nur wenige Tage altes - Rentier mit seiner Mutter entdecken. Die meisten Rentiere sterben im Frühjahr in Spitzbergen durch verhungern - sie könen sich im Winter durch den Schnee graben, um an die Flora zu kommen. Wenn im Frühjahr jedoch die Schneeschmelze beginnt und es kurz kalt wird, bildet sich Eis - da haben die Rentiere keine Möglichkeit an ihr Fressen zu kommen und sterben dann den Hungertod.
Ansonsten konnten wir nur Vögel auf der Insel entdecken, von denen einer unangenehm auffiel - er attackierte mehrfach unseren Führer und versuchte ihn vollzusch...

Während der Wanderung durch die Tundra hat man einen hervorragenden Blick auf die Gletscherwelt des Krossfjorden und bekommt einen ersten Eindruck über die Dimension der Vergletscherung Spitzbergens.

Am Nachmittag erreichten wir mit dem Schiff Ny Alesund, die nördlichste Siedlung der Welt. Der kleine Ort wird heute ausschließlich von Forschern aus aller Welt genutzt, um u.a. die Auswirkungen des Ozonlochs auf unser Klima zu erforschen. Besonders lustig ist die chinesische Forschungsstation, weil man sich hier ein Stück Heimat schuf, indem man links und rechts vom Eingang lebensgroße Stein-Löwen platziert hat.

Aber auch der berühmte norwegische Polarforscher Roald Amundson hat seine Spuren hinterlassen: hier startete er 1925 seinen Versuch, den Nordpol mit dem Luftschiff zu überfliegen - was ihm 1926 auch schliesslich gelang! Neben einer Skulptur mit seinem Konterfei kann man zum Mast, an dem seine "Norge" - das Luftschiff - befestigt war, wandern. Ein Hinweisschild warnt davor, den Ort unbewaffnet zu verlassen: Eisbärengefahr!

Zum Abendessen gab es dann die Gletscher-Cruise - die Antarctic Dream steuerte in einem Rundkurs die Abbruchkanten der Gletscher an - es ist ein unvergessliches Erlebnis beim Abendessen auf dem Observationdeck den Rundum-Panoramablick zu genießen. Danach ging es Übernacht bei - Gott sei Dank - ruhigerer See in Richtung Norden.

Am 27.06.2009 war Jahrhundert-Wetter -die Sonne gab alles und strahlend blauer Himmel brachte das mittlerweile reichlich vorhandene Packeis zum Glitzern und Leuchten. So macht die Kreuzfahrt im Nordpolarmeer Spaß! Immer neue Eisschollen und -berge, eine tolle bergige Küste mit Gletschern bringen die Urlaubsstimmung auf Hochtouren.

Nach der Sichtung von Bartrobben, die hier und da faul auf den Eischollen lagen, ging es mit den Zodiacs auf Eisbärjagd.

Die Brücke hatte einen Eisbären an Land gesehen und so ging es dann auf Schleichfahrt Richtung Küste. Zuerst konnte man nur etwas auf der glatten Eisfläche liegen sehen - doch dann stand der Eisbär auf und wir waren mit den Zodiacs auf ca. 250m herangekommen, bevor das Eis uns am Weiterfahren hinderte. Der Eisbär präsentierte sich und seine Beute auf die Beste Art und Weise und unser Traum, auf der Expedition einen Eisbär sozusagen Live und in Farbe zu sehen, ging in Erfüllung. Das hat man sicher nicht oft - diese Wetterbedingungen und schon am zweiten Expeditionstag einen Eisbären aus nächster Nähe.

Am Nachmittag ging die Fahrt dann weiter durch die mittlerweile dichte Packeisdecke und das Schiff knirschte ununterbrochen. Unserer Kabine war am Schiffsende ca. 1,5m über dem Meeresspiegel. Hier merkt man die Naturgewalten aus nächster Nähe - das ganze Schiff rumpelt, wenn die Eisschollen und -berge beiseite gedrückt werden und zerbrechen.

Gegen acht Uhr abends überquerten wir den 80sten Breitengrad und eine Runde Wodka war zur Feier des Tages angesagt. Unser Guide war gerade dabei uns nach dem Abendessen das Programm für den Folgetag vorzustellen, als er vom Kapitän auf die Brücke gerufen wurde.

Wir waren mittlerweile von einer festen Eisdecke umgeben und das Schiff knirschte und rumpelte an einem Stück. Es war fast kein Vorankommen mehr und im Falle einer der häufigen Änderungen der Windrichtung (Ostwind) hätte das Schiff auf unbestimmte Zeit festgesteckt. Der "Kriegsrat" entschied sich für Umkehr und damit war die Nordumrundung Spitzbergens leider gestorben. Bis tief in die Nacht hinein wurde der Rückzug angetreten und "Plan B" trat in Kraft, d.h. es war ein vollständige Programmänderung notwendig.

Am Folgetag ankerten wir im Raudfjorden. Mit den Zodiacs starteten wir eine ca. einstündige Erkundungstour im Fjord und besichtigten die Abbruchkanten der dortigen Gletscher aus nächster Nähe. Danach war eine Anlandung angesagt - war schon die Wanderung in der Tundra abenteuerlich, ging es jetzt erst richtig los.

In Gummistiefeln kletterten wir durch Eis und Fels eine Moräne hoch, um von der Spitze aus einen Blick auf den Gletscher zu werfen, der die Moräne Jahre zuvor erzeugt hatte. Das hört sich einfach an - war es aber nicht. Versucht mal über Eis und Schnee auf losem Geröll und riesigen Felsen Fuß zu fassen ohne die Haxen zu brechen...

Das ist alles andere als einfach und Abenteuer pur! In irgendwelchen Nationalparks hätte man eine solche Unternehmung wegen der Verletzungsgefahr sogar mit professionellen Wanderstiefeln verboten...

Am Nachmittag war ebenfalls Anlandung auf einer Insel, auf der früher professionell Walfang betrieben wurde. Im 16. Jahrhundert betrieb man den Walfang hier von Land aus. Der ganze Fjord war voller Wale und man konnte in einer Saison bis zu 6.000 Wale harpunieren und dann schlachten. An Land wurden die Wale dann zur Gewinnung der Schwarten (Blubber) auseinandergenommen und dann die Fettschicht gekocht, um das Öl/den Tran zu gewinnen und als fertiges Produkt in Fässern zu transportieren. Nach 35 Jahren war kein einziger Wal mehr am leben und man verlagerte die Walfangaktivitäten nach Grönland bevor man mangels Wale auf Hochsee-Fischfang umsteigen musste.

Man findet hier noch ca. 160 Gräber von verstorbenen Waljägern - man vergrub die Toten in der harten Erde und legte dan große Steine vom Ufer auf die Gräber. Die Steinhaufen kann man heute noch sehen - aber ohne einen Führer ist nicht erkennbar, dass es sich um Gräber handelt.

Die Inselspitze kann man mit einer anspruchsvollen 2,5h-Wanderung (hin und zurück) erreichen. Man steigt auch hier in Gummistiefeln durch Geröll, Tundra und über Schneefelder, in die man manchmal hüfttief einsinkt. Auf dem Rückweg ist das Beste, was man machen kann, sich in den Schneefeldern auf den Hintern zu setzen und Rutschbahn zu fahren - das kann Spaß machen wenn die Spur nach frisch ist und keine Steine im Weg sind. Andernfalls hat man schöne große blaue Flecken und Striemen von den im Weg liegenen Steinen, die einen leider noch längere Zeit an dieses phantastische Erlebnis erinnern...

Pünktlich zum Abendessen startete die Cruise im Smeerenburg Fjorden und die Sonne zeigte sich hier und da mal wieder bei uns.Über Nacht ging die Fahrt dann zurück nach Süden und wir fuhren nach Polepynten, am Ostufer des Prins Karls Forland gelegen.

 

Um 10h wurde geankert und die Brücke meldete Walrosse an Land. Mit einer kurzen Zodiacfahrt erfolgte die Anlandung und wir konnten eine Truppe Walrosse beobachten. Die mächtigen Tiere lagen in zwei Gruppen faul auf dem Strand und bewegten sich höchstens, um sich mal zu kratzen. So schwerfällig wie die Tiere an Land sind, so gut können sie im Wasser schwimmen. Das war sehr eindrucksvoll, denn die Kolosse waren - vermutlich weil sie sehr schlecht sehen - nicht besonders scheu und tummelten sich manchmal gerade so 5 Meter vom Strand weg in den Wellen. Witzig war auch, dass die Walrosse sich von ihrem Liegeplatz aus ins Wasser rollen, um Energie zu sparen, anstatt - wie angenommen - hineinzuwatscheln oder zu robben. Alles in allem ein sehr gelungener Tag...

Über Nacht ging es dann in Richtung Süden mit dem Ziel, in den frühen Morgenstunden (Frühstück jeden Morgen um 7Uhr) im Hornsund zu ankern und die Gegend zu erkunden. Der Hornsund ist der südlichste Fjord und das Land ist von jeder Menge Gletschern überzogen. Mit den Zodiacs ging es zu den Gletscherabbruchkanten, die von Weitem zwar riesig aussehen, deren Dimensionen sich aber erst ausmachen lassen, wenn man 30m davor steht/sitzt.

Am Mittag war Anlandung in Gashamna in der Goose Bay. Neben einer Wanderung über den steinigen Strand auf einen Bergrücken kann man hier die Überbleibsel aus der Walfängerzeit sehen. Ruinen von Hütten, Fuchsfallen und jede Menge uralter Walknochen, die in Strandnähe angehäuft sind.

Kurz nach der Rückkehr ging es auf einer sehr langen Fahrt, genauer gesagt: es hieß eine Strecke von 180 nautischen Meilen hinter sich zu bringen, rund um die Südspitze Spitzbergens (über Norden konnte man ja wegen des vielen Eises nicht weiter...) und dann in nord-westlicher Richtung bis nach Kapp Lee. Leider war bereits ein anderes Schiff unserem Vorhaben zuvorgekommen, auf Edgeoyra anzulanden um Walrosse zu sehen.

Kurzerhand wurde das Nachmittags- mit dem Vormittagsprogramm getauscht und die Fahrt durch den Freemansund nach Barentsoya fortgesetzt. 

Am Nachmittag landeten wir Edgeoyra, Spitzbergens drittgrößter Insel, an. Man findet hier noch gut erhaltene Hütten einer ehemaligen dänischen Eisbär-Forschungsstation. Am Strand und im Wasser tummeln sich Walrosse. Neben Rentieren und Gänsen gibt es Vögel, die sogar die Rentiere angreifen, wenn sie sich territorial bedroht fühlen.

Am erlebnisreichsten war jedoch die Wanderung in der Tundra - nach ein paar hundert Metern wurde es richtig schön matschig und man blieb hier und da ganz schön mit den Gummistiefeln stecken. Am schlimmsten hatte es aber eine ältere, korpulente Frau erwischt - sie war, als sie in der Tundra einsackte, nicht schnell weitergelaufen, sondern hatte ihr Gewicht von einem auf das andere Bein verlagert und sich damit immer tiefer in den Schlamm gearbeitet. Nach zahlreichen Versuchen, sie aus dem Schlamm zu befreien, war sie mittlerweile Hüft-tief eingesackt. Ihre Hosenbeine wurden abgeschnitten und die Gummistiefel mussten dran glauben, bevor sie mit vereinten Kräften aus der aufgeweichten Tundra gezogen werden konnte.

Ein Guide lieh ihr seine Gummistiefel und musste zunächst eine Stunde ohne Stiefel auf einem Fels in der Tundra verharren, bevor jmd. vom Schiff aus Gummistiefel bringen konnte. Alles in allem war es sehr spannend und auch erlebnis-reicher als eine langweilige Wanderung, um die Schönheit von Flora und Fauna zu bewundern.

An Bord gab es zu unserer Überraschung ein Barbecue - riesige Smoker-Grills an Deck brutzelten was das Zeug hielt, Maiskolben und Folienkartoffeln sowie die Salatbar rundeten das Ganze ab. Zu Disco-Musik aus den 70ern schwangen dann einige älteren Damen das Tanzbein und versuchten die philippinischen Kellner (Anfang 20...) zu einem Tänzchen zu bewegen - wenn das keine Freude war...

Über Nacht fuhr die Antarctic Dream Richtung Süden nach Delitschoya & Andréetangen. Schon beim Frühstük wurde angekündigt, dass die See rau und die Zodiacfahrt nach Delitschoya alles andere als Zuckerschlecken bei dem Seegang und dem eisigen Wind sei. Durch das dort flache Gewässer fiel die Zodiacfahrt auch noch extrem lang aus, d.h. bei richtig rauem Seegang fuhren wir ca. 45 Minuten durch Wind und Wetter, um dann vom eiskalten Spritzwasser vollig durchnässt und durchgefroren anzulanden. Auf der Insel selbst gab es nichts außer den besterhaltensten "Blubber-Oven" und die Fahrt bei diesen Bedingungen war es sicher nicht wert. Auf dem Rückweg hatten sich Wellengang und Wndverhältnisse nochmals verschlechtert und es war Abenteuer pur, mit den sturmgepeitschten Zodiacs gegen Wind und Wellen anzukämpfen und vor allem wieder an Bord zu kommen.

Nach Boullion und Kaffee kamen die Lebensgeister wieder zurück und das lang ersehnte Mittagessen sorgte wieder für wohlige Wärme. Kein Wunder, dass das Nachmittagsprogramm gecancelt wurde! Ein Mittagsschläfchen war genau das Richtige, denn es ist ja rund um die Uhr hell und damit eigentlich egal wann man schläft. Nach dem Abendessen konnte man so gut erholt die 220 Meilen lange Fahrt um die Südspitze Spitzbergens genießen. Dichtes Eis sorgte dafür, dass das Schiff kurz vor einer nicht enden wollenden Eiswand unverhoffter Weise eine 180-Grad-Wende nahm und einiges Porzellan (und Glas...) zerschlagen wurde.

Ein langer Umweg war die Folge, um durch das meterdicke Eis zu kommen. Dieser jedoch wurde um Mitternacht mit Eisbär-Alarm belohnt - ein riesiger Eisbär trieb kaum 100m an uns vorbei auf einer Eisscholle. Bei Jahrhundertwetter und -sicht wurde zunächst einmal beigedreht, damit alle den Bär sichten konnten. Doch bis der letzte sich aus der Koje gequält hatte, wurde es dem Bären zu bunt und er schwamm auf und davon.

Am Folgetag war Anlandung am Ingeborgfjolet im Bellsund - hier erwartete uns eine wirkliche anspruchsvolle und auch lange Wanderung durch Schlamm, aufgeweichte Tundra, Geröll und Moos. Da der Untergrund permanent nachgibt ist so ein Hike zwar rücken-schonend, aber auch ziemlich anstrengend. Neben der Wanderung kann man Jagdhütten, Rentiere, Polarfüchse und jede Menge Vögel entdecken, die in den hohen Felswänden nisten und ein Riesen-Trara anhalten.

Anlandung in Gjaevervilla, Snatcherpynten. Der Nachmittag stand ebenfalls unter dem Zeichen des Wanderns - nach dem Erklimmen einer endlos erscheinenden Gletschermoräne aus Fels und Geröll ging es auf den Gletscher. Es wurde schlagartig kälter und auch richtig schön glatt - es war ein tolles Gefühl über einen Gletscher zu laufen, bevor es dann wieder unendlich lang durch Schlamm, Fels und Geröll zurück zum Strand mit den Zodiacs ging.

Nach zwei so langen Wanderungen freut man sich auf ein großes Bier, ein deftiges Abendessen und darauf, die geschundenden Gummistiefelfüße und Wanderbeine hochzulegen.

Am letzten Tag war Anlandung in Skansbukta - hier kann an eine stillgelegte Mine sehen und ein gestrandetes Fischerboot aus dem 17. Jahrhundert. Man kann hier blaue Blumen, die sogenannten Jacob's Ladder, an den Hängen bewundern, die sonst nirgendwo vorkommen. Bei der anschließenden Zodiac-Cruise kann man hunderte von Seevögeln beobachten, allem voran den seltenen Papageientaucher. Nach der Bootsfahrt hatten die hartgesottenen Arctis-Fans die Gelegenheit einmal kurz in das 3 Grad kalte Wasser einzutauchen - man glaubt es kaum, aber es gab einige Leute, die in Badehose/-anzug ins eiskalte Wasser gingen.

Alles in allen war unsere Expeditionskreuzfahrt in der Arktis ein sehr schönes Erlebnis und ich kann jedem empfehlen Spitzbergen und das Nordpolarmeer mit seinen vielen Attraktionen zu erkunden.