Am 08.11.2010 um 14.30h starte unser Flug von Frankfurt mit Emirates nach Dubai. Nach ca. 6 Stunden Flugzeit kamen wir aufgrund der dreistündigen Zeitverschiebung um 23.30h in Dubai an und  waren froh, als wir unser Hotelzimmer  im Hyatt Regency beziehen und endlich die Füße hochlegen konnten.

Am Folgetag galt es nach einem ausgiebigen Frühstück mit allem was das Herz begehrt zunächst mal das Hotel zu besichtigen. Verblüffend und äußerst ungewöhnlich war vor allem die große Eislauffläche im Attrium des Hotels- Swimmingpools und Spa ist man ja von den vielen Reisen gewöhnt: aber Schlittschuhlaufen mitten  im Hotel war wirklich etwas Neues!
Doch nun zu Dubai: Sightseeing in der Boomtown stand auf dem Programm und unser indischer Fahrer (Einheimische arbeiten nicht in diesem und vielen anderen Berufen...), der schon seit 10 Jahren Gastarbeiter in den Emiraten war, zeigte uns die wesentlichen Highlights dieser riesigen Stadt. Fotostopp beim weltberühmten Hotel Burj al-Arab war nur eins der Ziele - auf der künstlich angelegten Insel The Palm konnte das Atlantis besichtigt werden, ein Hotel inklusive Riesen-Aquarium und Freizeitpark. Wer mehr wissen will sollte sich unsere Internetseiten mit dem Reisebericht von den  Bahamas ansehen – denn dort gibt es auch ein Atlantis, dass wir vor zwei Jahren besucht haben (wir hatten damals eine tolle Zeit). Neben dem 800m hohen Burj Dubai, der letztes Jahr fertiggestellt wurde und aktuell das höchste Gebäude der Welt ist, gab es auch die Jumeirah-Moschee (Besichtigung von außen) und die Windturmhäuser des Bastakia-Viertels zu sehen. Da wir einen neuen Akku für unsere Canon kaufen wollten fuhr unser Fahrer uns in zwei Riesen-Shopping-Malls – die Dubai Mall (mit eigener Eislauffläche, auf der die Leute in Top und kurzen Hosen Schlittschuh laufen)  und die Mall of the Emirates (mit integrierter Skipiste) – hier bekommt man so ziemlich alles, was das Herz begeht – nur leider keine Akkus für Canons. Über den Creek kann man mit dem Wassertaxi zum Gewürz- und Goldsouk fahren – das haben wir uns jedoch geschenkt, da ich wirklich kein gesteigertes  Interesse an Goldschmuck  hatte und lieber eine Runde im Hotelpool drehen wollte.
Im Hyatt Regency gibt es zwischen 18-20h in der Lounge auch kostenlosen Alkoholausschank, Snacks und Internet-Access – vor dem Abendessen kann man es sich dort gemütlich machen und sich verwöhnen (lassen).

Am Folgetag war die Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate, Abu Dhabi City auf dem Programm – wieder ging es mit einem indischen Driver-Guide auf Reisen. Unzählige  Luxushotels, die neue Formel 1-Rennstrecke,  Prachtboulevards und Wolkenkratzer erzählen vom Reichtum des Scheichtums. Ganz Abu Dabi gleicht noch mehr als Dubai einer riesigen Baustelle – überall entstehen hier gerade spektakuläre Wolkenkratzer und andere Bauwerke. Am alten Fort kann man sehr gut Fotos von der Skyline Abu Dabis machen und bekommt auch den Emirates Palace gut in Szene gesetzt. Man kann den Hotel-Teil des Palastes besichtigen... Besonders sehenswert ist jedoch die Sheikh Zayed bin Sultan al-Nahyan mosque – sie soll die dritt-größte Moschee sein, besteht aus reinem Marmor und steht dem Taj Mahal in Indien in keinster Weise nach. Am Eingang kann man sich als Frau kostenlos eine Abaya und einen Schal ausleihen – denn ohne traditionelles schwarzes Gewand bekommt man keinen Einlass. Im Anschluss an die Stadtbesichtigung in Abu Dabi ging es weiter nach Al-Ain, einem Oasenstädtc hen in der Nähe zur omanischen Grenze. Im Hilton Al-Ain kann man es sich sehr gut gehen lassen, denn neben den  komfortablen Zimmern gab es auch hervorragendes Essen und zwei  große Pools zum Relaxen und Schwimmen.

Nach dem Frühstück holte uns unser Guide Nabil ab und es ging nach Erledigung der Grenzformalitäten  in den Oman. Im Geländewagen passierten wir auf top ausgebauten Straßen  die Oasenstädte Ibri, Jabrin und Bahla, um dann nachmittags in Nizwa anzukommen.  Auch im Oman fällt genau wie in den Emiraten die Sauberkeit von Straßen, Städten und der Umgebung auf – überall ist Alles wie geleckt...  Mittags ging es dann auf große Erkundungsftahrt rund um Nizwa und die grünen Berge – tiefe Schluchten, abgelegene Bergdörfer und spektakuläre Serpentinen durch die zerklüftete Gebirgslandschaft warteten auf uns, bevor wir dann in Dschebel al Akhdar ankamen. Unser Hotel war  OK und zum Abendessen gab es sogar dänisches Bier...

Früh am Morgen ging es zum Cattle-Market nach Nizwa – nach dem Verkehrsstau und dem unkonventionellen Parken auf einer Verkehrsinsel konnten wir das Feilschen um Rinder und Ziegen aus nächster Nähe beobachten. Die Viehzüchter treiben die manchmal recht bockigen Rinder im Kreis herum und die potentiellen Käufer stehen dicht an dicht gedrängt im Außen- oder Innenkreis und Bieten was das Zeug hält. Nach diesen Spektakel sind der Gemüsemarkt und  der Souk mit Touristen-Mitbringseln wenig spektakulär und man kann den Souk nach kurzer Zeit getrost verlassen. Nachmittags startete die spektakuläre Bergfahrt zum „Grand Canyon“ Omans, dem Dschebel Shams, unser Guide nannte ihn auch Snake Canyon.  Super war die abenteuerliche Fahrt durch den Wadi am Boden des Canyon.  Mit Vierrad-Antrieb ging es über Stock bzw. Stein (auch große!)und natürlich auch durch Wasser, am Vortag hatte es wohl etwas geregnet – wir haben zwar schon viele Canyons gesehen, aber in der Regel immer vom Canyon-Rand aus und nicht vom Boden mit diesen steilen Ausblicken. Nach unserem Abenteuer hieß es Einchecken im Jebel Shams Base Camp – die Matratze war hart wie ein Brett, das Bettzeug und das Mobilar mehrfach benutzt, aber nicht gereinigt und Handtücker gab es leider auch nicht. Aber: ein  T-Shirt tut es auch als Handtuch, ein mitgebrachter Leinen-Bettbezug macht sich auch gut als „Innen-Schlafsack“ und French Fries mit Chicken Wings waren wider Erwarten richtig lecker. Nach dem Essen gab es am Lagerfeuer noch ein wenig Wüstengarn (Semannsgarn hört sich ein wenig befremdend an) und danach ging es sozusagen ins Bett – oder besser auf`s Brett: das soll ja gut für den Rücken sein...

Früh am Morgen ging es dann wieder auf große Fahrt, denn die mit Stuckornamenten verzierten Ruinen der Handelshäuser in Ibra zeugen vom einstigen Reichtum der Stadt. Unglaublich aber wahr: bevor es in die Wüste ging führte und die Reise in das grüne und fruchtbare Wadi Bani Khalid mit seinen natürlichen, mit glasklarem Wasser gefüllten Pools. In einer atem-beraubenden Landschaft kann man im Wadi im wohltemperierten Wasser schwimmen und die Seele baumeln lassen. Nach dem kühlen Bad warteten die Wahiba Sands - Sanddünen, so weit das Auge reicht...  Mit dem Vierradantrieb ging es zunächst über Sandpisten und danach auch über steile Dünen ins 1000 Nights Camp, einem Wüstencamp mit komfortablen Beduinenzelten (das kam uns zumindest nach der Nacht im Base Camp so vor...). Da es im Camp keinen Alkoholausschank gab wurde vor unserer Wüstentour noch kurz ein Hotel angefahren, in dem wir ein paar Büchsen Bier erstehen konnten. Die Fahrt mit dem Allrad durch die Riesendünen war ein tolles Abenteuer und unser Guide Nabil belohnte uns am Ende der Tour mit den Car-Wash – die Hinterrädern des Allradfahrzeugs wirbeln Kubikmeter-weise Sand auf und sorgen für spektakuläre Foto-Aufnahmen. Nach dem Sonnenuntergang hieß es dann den mittlerweile warm- ich könnte auch sagen heiß - gewordenen „Sundowner“ in Form von Budweiser-Büchsenbier herunter zu bekommen, bevor es dann zum Abendessen und tollen Geschichten von Nabil ging.

Am nächsten Morgen in aller Früh, d.h. um sechs bin ich dann zum Sonnenaufgang aufgestanden und die über 100m hohen Dünen hochgeklettert. Das war ein erhebendes Gefühl ganz alleine in der endlosen Dünenlandschaft zu stehen und die riesigen Dünen im besten Licht einzufangen! Nass geschwitzt, aber glücklich, kam ich zurück und so langsam kam auch Leben ins Camp. Nach dem für deutsche Gaumen etwas gewöhnungsbedürftige Frühstück mit „Omani“-Kaffee traten wir unsere Reise über Sur an der Küste entlang nach Maskat an. Unterwegs gab es immer wieder spektakuläre Ausblicke auf den Indischen Ozean, bevor wir über die neu ausgebaute Verbindungsstraße nach Muskat, der omanischen Hauptstadt gelangten. Tolle Häuser mit Spiegelglasfenstern, mit bunten Blumen und Grünflächen gesäumte  Prachtstraßen und tolle Blicke zum Meer oder Gebirge lieferten einen ersten Eindruck über die omanische Hauptstadt. Im Gegensatz zu den meisten anderen von uns bereisten Ländern findet in den Emirates und im Oman das Leben nicht auf der Straße statt. Die schön angelegten Uferpromenaden, die Spielplätze und nahezu das gesamte Stadtbild waren nahezu menschenleer, d.h. das Leben hier findet innerhalb der heimischen air-con-gekühlten Mauern und nicht (auch nicht im Winter bei moderaten 30 Grad) Draußen statt.

Seit die Ölquellen sprudeln (das ist gerademal 2 Generationen her..., der Beginn des Ölexports startete 1965...), blüht das Land – was man insbesondere in der Hauptstadt sehen kann.
Die große Moschee ist sehenswert – frau muss lange Ärmel und ein Kopftuch tragen, um sie zu besichtigen, aber das ist es allemal wert! Der Souk an der Küstenstraße von Muskat bietet für Touristen und Einheimische so Einiges an Einkaufsgelegenheiten.  Es ist aber auch schön sich im Coffee-Shop oder Juice-Shop kurz hinzusetzen und dann einfach nur „Leute zu Gucken“.

Am 16.11 war Feiertag im Oman – Eid al – Adha, das Opferfest zum Ende der Hadj-Pilgerfahrt nach Mekka, fand statt. Im Hotel war der Ausschank von Alkohol verboten und viele Geschäfte und Sehenswürdigkeiten hatten geschlossen. Jede Familie schlachtet am Opferfest eine Ziege oder ein anderes Nutztier, das dann anschließend zubereitet und verspeist wird. Überall sieht man vor den Häusern die Schlachtung der Opfertiere. Der Fischmarkt in Barka war wegen des Feiertags leider geschlossen und so ging es direkt weiter zur Festung Rustaq. Nach der Besichtigung ging es weiter zur  Oase Nakhl und dann zurück nach Maskat. An den Sehenswürdigkeiten konnte man an diesem Tag sehr viele indische Touristen sehen, die einen Tag frei hatten und genau wie wir Ausflüge machten. Den Nachmittag verbrachten wir am Strand und am Pool  unseres Design-Hotels „The Chedi“ – Luxus pur, wenn man bedenkt, dass rote Teppiche über den Sandstrand ins Wasser führen... Im Innenhof kann man abends in arabischem Ambiente eine Shisha genießen und es sich gut gehen lassen, bevor man sich mit den Eindrücken und Entdeckungen des Tages begleitet ins Bett begibt.

Unser letzter Tag stand unter dem Motto „Schwimmen, Faulenzen und Sonne tanken“ bevor es am 18.11. morgens über Dubai zurück nach Frankfurt ging. Wir waren zum ersten Mal im Mittleren Osten und ich kann die Emirates und insbesondere den Oman jedem empfehlen. Der Urlaub war sehr abwechslungsreich und es ist sicher für jedem etwas dabei. Die Menschen sind sehr nett und zuvorkommend und es macht Spaß in den VAE und dem Oman zu reisen – also: Nix wie hin!