Danach gings nach Chile zum Torres Del Paine Nationalpark, dessen Wahrzeichen die Torres-Spitzen, bei Sonnenuntergang orange glühen. Hier konnten wir Füchse und jede Menge Guanacos, das ist eine Lama-Art, ganz aus der Nähe beobachten. Im Nationalpark leben auch viele Pumas - die sind jedoch nacht-aktiv und man konnte ihre Spuren nur in Form von gerissenem Wild sehen.

 

Im Nationalpark kann man neben der Tierwelt auch einzigartige Landschaften sehen, die Wasserfälle Salto Grande, den Lago Pehoe und natürlich gibt’s auch auf chilenischer Seite jede Menge Eisberge und Gletscher zu sehen.

Über Puerto Natales fuhren wir - wie soll’s auch anders sein - stundenlang über Schotterpisten nach Punta Arenas, das an der Magellan-Strasse liegt, um dann mit dem Flugzeug entlang der Andenkette nach Puerto Montt in das Gebiet der chilenischen Seenplatte zu fliegen. In Puerto Varas am Llanquihue-See sieht die Landschaft genau so aus wie in der Schweiz. Kein Wunder, dass sich hier in erster Linie deutsche Einwanderer niedergelassen haben. Neben den Petrohue-Wasserfällen ist die Bootsfahrt auf dem Lago Todas Los Santos mit dem Blick auf den schneebedeckte Vulkankegel des Osornos - der sieht übrigens aus wie der Fijiyama in Japan - ein High-Light der Reise. Danach ging’s nach Frutillar ins Museum der Deutschen Kolonisation - wir hatten natürlich keine Lust dazu, aber wenn man schon mal da ist... Es war schon klasse, was die alles von früher zusammengetragen haben - die Aussiedler waren mit Sicherheit keine armen Leute, bei den Antiquitäten, die man da sehen konnte.

In Puerto Montt muss man sich den Fischmarkt angesehen haben, jede Menge frischer Fisch wird hier verkauft und natürlich auch zubereitet. Auch „drum-herum" ist jede Menge buntes Treiben - genau das richtige für einen Touri, der ein paar Geschenke und Souvenirs braucht.
Weiter ging’s nach Santiago de Chile - das liegt eingekesselt zwischen den Anden und den Cordillieren. Im Kessel selbst bildet sich so ein Dunst und Smog, das man eine total schlechte Sicht auf die Anden hat - obwohl man direkt davor steht und die Berge riesig sind, kann man sie kaum erkennen. Genau wie in Buenos Aires kann man auch hier den Reichtum vergangener Tage erkennen. Jede Menge Prachtbauten aus dem vorletzten Jahrhundert sind noch erhalten. Auch Santiago ist eine sehr schöne und saubere Stadt, das Problem sind im Gegensatz zu Buenos Aires jedoch die Erdbeben - die Anden wachsen noch und viele der Paläste aus den Anfängen der Kolonialzeit wurden zerstört - man hat aber schnell gelernt wie man erdbeben-sicher baut. Was in Rio der Christo auf dem Corcovado ist in Santiago de Chile die Jungfrau auf dem Cerro San Christobal, nämlich das Wahrzeichen der Stadt. Von hier oben hat man einen sehr schönen - wenn auch etwas dunstigen Blick auf die Stadt.

Wenn man schon mal in Chile ist, muss man natürlich auch ins Weinmuseum, um sich ein oder auch zwei Schlückchen von den hervorragenden Chilenischen Weine zu genehmigen. Aber aufgepaßt - zu Hause wird das Einkaufen teurer, weil der chilen. Wein einem nicht mehr aus dem Kopf geht. Auch das Mittagessen in einem stilvollen Spezialitäten-Restaurant in der historischen Markthalle darf man nicht verpassen - hier sitzt es sich wirklich gut!

Vor dem Rückflug konnte man noch letzte Einkäufe erledigen . besonders schöne Dinge bekommt man übrigens auf dem Kunsthandwerkmarkt „Pueblos los Domenicos" - also fahrt mal hin.
Allen, die gerne Riesen-Portionen Fleisch essen, kann ich eine Reise nach Patagonien raten - ich war aber froh, als ich wieder in Deutschland war und genug Gemüse und viel Salat hatte. In Patagonien wächst fast nichts, daher ernährt man sich fast ausschließlich von Fleisch.

Vielleicht noch einen Satz zu den Kosten: In Brasilien kann man als Touri günstig leben und auch in Chile geht’s. Aber Argentinien ist so ziemlich das teuerste Land, das man sich vorstellen kann. Der argentinische Peso ist 1:1 an den US-Dollar gekoppelt. Man zahlt in Argentinien in einem ganz normalen Restaurant für ein kleines Wasser 3,50 Peso, d.h. um die 7 DM - ganz schön happig - was?