Nach zwei 10 Stundenflügen mit einem 4-Stunden Aufenthalt in Seoul ging’s über Sydney nochmals per Flug nach Hamilton Island (Whitsunday Islands - Sun Coast) Todmüde fielen wir erst mal in die Kiste.

Nach dem Frühstück war Jet-Skiing angesagt - das macht einen Riesenspaß, besonders wenn das Wasser schön warm ist.
Nachmittags ist Ebbe und man kann am Beach Club Ressort mehrere hundert Meter hinauslaufen und in Hüfthöhe bunte Fische beobachten - einfacher geht’s nicht.
Auch eine Katamaran-Fahrt zum spektakulären Whiteheavan Beach, der immer wieder gerne in Foldern abgebildet wird, ist ein Erlebnis. Wunderschöner weißer Puderzuckersand und verschiedenste Türkis-Töne im Wasser machen ihn zu einem der schönsten Strände, die wir bisher gesehen haben.
Über Brisbane und Hervey Bay tuckerten dann mit der Fähre nach Fraser Island, der größten Sandinsel der Welt. Die zum Weltkulturerbe gehörende Insel mit dem King Fisher Bay Ressort bietet einige Attraktionen. Zunächst ging’s mit dem Katamaran zum Whale-Whatching. Ende Oktober sind die meisten Buckel-Wale (Humpback-Whales) schon vorbeigezogen, aber es gibt jetzt jede Menge Walkühe mit ihren Kälbern zu beobachten - leider sind die ziemlich ruhig und springen nicht aus dem Wasser...

Bei der Inselrundfahrt mit dem Allradbus war so einiges zu sehen. Neben Dingos, riesigen Wanderdünen und dem Regenwald mit riesigen Farnen gibt’s ein paar sehr schöne Fleckchen zum Baden, besonders zu nennen ist der Lake Mac Kenzie und der Eli Creek.
Am besten ist jedoch der Highway: durch die vielen Bäume mit ihren Wurzeln sind die paar wenigen Sandpfade äußerst unangenehm zu fahren (Stichwort Rock'n Roll) und man kommt sehr langsam voran. Daher benutzt man bei Ebbe einfach den Strand zwei Meter vom Meer weg als Autobahn - das ist übrigens irre, wenn man aus dem Fenster sieht und weit weg sogar noch Wale erkennen kann. Interessant ist auch das Maheno-Shipwreck - das verrostende Wrack liegt direkt am Strand.

Als nächstes hüpften wir nach Cairns - ein Schnorchelausflug zum Great Barrier Reef ist natürlich ein Muß für alle Traveller. Mit einem Quicksilver-Katamaran starteten wir zum Outer Reef - die Korallenbänke und Fische sind echt Wahnsinn, ich kann’s nur empfehlen. Auch eine Wegwerf-Unterwasserkamera macht tolle Bilder wie man sieht.
Wenn man schon in Cairns ist, sollte man auch noch mal den tropischen Regenwald besuchen - wir haben uns für einen Ausflug zum Cape Tribulation entschieden. Besonders interessant sind Sandornamente am Strand von Cape Trib - Mini-Krebse graben Löcher in den Sand - die dabei entstehenden Sandhäufchen überziehen den ganzen Strand mit tollen Ornamenten.

Am nächsten Tag war „Ballon ‘N Raft" angesagt. Um vier Uhr ging’s raus, aber es war für ne Ballonfahrt leider zu windig - also ging’s unverrichteter Dinge zurück. Wenigstens das Raften klappte - auf dem Daintree River begann die Wildwasserfahrt. Mit Helm und Schwimmweste wurde ganz schön geschwitzt, was den Stechmücken ganz schön gut gefallen hat.
Wer ein richtiger Rafter sein will, muss natürlich auch mal durch ne kleine Stromschnelle geschwommen sein - mit Füßen voran gings dann durch die Strudel -  - man kann sich mit der Schwimmweste treiben lassen, bis der Guide alle Schwimmer wieder einsammelt.
Weiter ging’s über Gove nach Darwin, daß immer wieder von Zyklonen heimgesucht wird. Wir waren kurz vor Beginn der Wet Season (Monsun-Regen) dort und hatten mit dem Wetter im großen und ganzen Glück.

Unser erster Ausflug ging zu den Edith Falls und der Katherine Gorge. Man fährt durch das tropische Land zum Adelaide River - auf der langen Fahrt fallen einem hier in erster Linie die Termitenhügel und die Mango-Plantagen auf. Wallabies sind auch keine Seltenheit. Man stellt auch schnell fest, dass an manchen Stellen das ganze Bush-Gras abgefackelt ist - man setzt bei Beginn der Dry Season kontrollierte Feuer, um die Gefahr von Bush-Bränden damit einzudämmen.
Die Edith Falls fließen in einen schönen See, in dem das Baden wirklich nur empfohlen werden kann. Man kann bis kurz vor die unteren Fälle schwimmen und schon beim rein-hüpfen kleine Fische sehen, weil das Wasser so klar ist.

Der Katherine River hat die 12km lange Schlucht in das Arnhem Land Plateau geschnitten - die Katherine Gorge. Mit dem Boot kann man zwei Abschnitte der Gorge befahren - es lohnt sich. Außerdem kann man beim Fußweg vom ersten zum zweiten Abschnitt Felsenmalereien beobachten.
Schwimmen ist wegen der Krokodile verboten - den Krokodilen war es aber zu heiß, sie waren daher nicht zu sehen.
Die gab’s allerdings im Kakadu-Nationalpark satt. Eine Bootsfahrt auf dem Yellow Water Billabong waren jede Menge Kroks sowohl am Ufer als auch im Wasser zu sehen. Dazu kommen jede Menge Vögel und vor allem wunderschöne Seerosen - die sind hier riesig (besonders die pinken).
Was Besonderes sind aber auch die jahrtausende alten Felsmalereien am Nourlangie Rock.
Auf der Fahrt zum Kakadu NP hat uns der Fahrer mitgeteilt, dass die nächste Ampel erst wieder in 1500 km kommt - das beste ist jedoch: sie sind gleichgeschaltet! Noch eins muss gesagt werden: in Darwin starten die sog. Road-Trains - das sind LKW mit 3-4 großen Anhängern - so was gibt’ vermutlich nur in Australien und ist ne Attraktion für sich.

Nächster Step unseres Trips war Alice Springs  - es war beim Aussteigen schweine-kalt, damit hatten wir ganz und gar nicht gerechnet. Auch vom Outback hatten wir eine andere Vorstellung. Statt reiner Wüste ist die Landschaft hier mit Bäumen und Gräsern bestückt, es handelt sich hier größtenteils um sub-aride Landstriche.
Schon nach ein paar Kilometer im Outback fallen einem am Straßenrand kleine gelbe Eier?, Steine,? Früchte? auf, die einem sehr ungewöhnlich vorkommen. Es handelt sich hier um eine ungenießbare Wassermelonenart, deren Samen irgendwann mal nach Australien eingeschleppt wurden.
Erstaunlich ist auch, wenn plötzlich ein Kamel über die Straße läuft - ich wußte nicht, dass es in Australien eine Kamel-Population von 500.000 Tieren gibt - sie wurden irgendwann in Australien eingeführt und dann laufen gelassen. Australien ist übrigens der größte Kamel-Exporteur der Welt und verfügt auch über viele Kamel-Farmen, von denen wir zwei besuchen konnten.

Auf dem Weg zum Uluru - auch Ayers Rock genannt, kommt man eine Autostunde vorher an einer weiteren Felsformation, dem Mount Connor vorbei. In Sichtweite vom Ayers Rock liegen auch die Olgas - es ist also nicht so, dass neben dem Ayers Rock weit und breit keine Felsformationen oder andere Erhebungen sind.
Nach dem Einchecken im Sails in the Dessert, ein sehr schönes Ressort mit allem drum und dran, ging’s zunächst mal zu den Olgas, die m.E. noch schöner als der Ayers Rock sind.
Rechtzeitig zum Sonnenuntergang waren wir dann jedoch zurück zur Sunset-Viewing Area, um den Sonnenuntergang mit einem Gläschen Wein zu erleben. Das Farbwechselspiel sieht man jedoch besser auf Fotos (die man alle 5 Minuten schießen sollte) als mit bloßem Auge.
Am nächsten Morgen hieß es früh Aufstehen, um den Sonnenaufgang am Ayers Rock zu genießen. Morgens ist es auch hier empfindlich kalt und ein schöner warmer Kaffee tut echt gut. An diesem Tag war es aber besonders kalt und windig - der Climb, also der Aufstieg auf den Ayers Rock war nicht möglich. Es blieb uns also nichts übrig als den Rock über den 10km-Fußpfad zu erkunden. Wegen der Kälte haben wir ordentlich draufgedrückt und waren ganz schön geschafft, als wir zurückkamen. Es kam wie es kommen sollte: Genau in diesem Augenblick wurde der Aufstieg zum Rock geöffnet. Mit der Umrundung in den Beinen gings dann hoch - wers nicht selbst probiert hat, kann sich nicht vorstellen, wie anstrengend das sein kann. Schon nach kurzer Zeit hatte ich mir einen Schal geholt - die Zunge hing mir dreimal um den Hals, aber mit Biß und Ehrgeiz ging’s dann bis zu Top - es ist ein tolles Gefühl da oben zu stehen!

Das nächste Highlight im Outback war der Kings Canyon - den sollte man auf keinem Fall auslassen. Vierhundert steile Stufen Aufstieg um an den oberen Canyon-Rand zu kommen lohnen sich, weil spektakuläre Steilwände, Schluchten und großartige Aussichten locken.
Auf dem Rückweg nach Alice kommt man über die Schotter-Piste an Goose Bluff vorbei - hier hat in grauer Vorzeit in riesiger Komet eingeschlagen und diesen Riesen-Krater verursacht - auch das sollte man gesehen haben.
Von Alice verließen wir das Outback in Richtung Westküste und flogen nach Perth. Mit dem Allradbus gings zum Nambung Nationalpark. Als erstes stand ein Besuch des  Yanchep Nationalpark an - hier konnten wir dann die ersten Koalas in den Eukalyptus-Bäumen sehen - die kleinen Kerle verbringen die meiste Zeit mit schlafen, so dass man sie die meiste Zeit nicht gerade aktiv beobachten kann, sondern eher kleine Pelz-Knäule in den Ästen sieht.
Bei Lancelin gibt es riesige Sanddünen, die den Allradbus ganz schön gefordert haben. Die Attraktion des vormittags war das Sandboarden - ich hätte nicht gedacht, dass es so anstrengend sein kann, die Sanddünen hochzulaufen und mit dem Board wieder runterzureiten.

Auf dem Weg zu Strand von Cervantes konnte man neben Wildblumen und Dünen auch Emus sehen. Nach der Mittagspause am Strand des indische Ozeans kamen wir dem Ziel immer weiter. Das absolute Highlight war die Pinnacle Dessert im Nambung NP. Bizzare Sandsteinformationen ragen wie Nadeln aus dem gelben Sand.
Der nächste Reißer unseres Trips war der Wave Rock. Mit dem Reisebus ging’s fünf Stunden lang durch Farmland zum Waverock. Diese Granitformation in Form einer Welle ist ca 110m lang - aber: ein Bild sagt mehr als 1000 Worte.
Weitere interessante Punkte waren Hippo’s Yawn - eine Höhle, den die Aborigini’s als Kreißsaal benutzten und Mulkas’s Cave - eine Höhle, in der Felsmalereien zu bewundern sind.
Von Perth ging’s dann nach Adelaide - man kann die Stadt nur empfehlen - leider waren wir am Wochenende dort und konnten daher die Fußgängerzone und den Einkaufsbezirk nicht so richtig nutzen. Dafür haben wir aber skurrile Gestalten und jede Menge Hochzeitspaare gesehen und hatten jede Menge Spaß beim Leute-beobachten.

Von Adelaide kommt man Ruck-Zuck per Flieger nach Kangaroo-Island. Im Flinders Chase NP findet man jede Menge Koalas in den Bäumen. Auch die Känguruhs sind zahlreich. Sie haben nie natürliche Feinde gehabt und sind daher auch den Menschen gegenüber absolut zutraulich. Ma kommt sich vor, als würde man auf einer Kuhweide stehen, wenn man zwischen den Känguruhs herumläuft und sie beim äsen beobachtet. Ein ganz besonderes Highlight ist auch der Remarkable Rock - diese Felsformationen könnten locker einem Gemälde von Salvadore Dali entstammen.
Am Admirals Arch sieht man neben einer zerklüffteten Küstenlandschaft auch viele See-Löwen, die sich pudelwohl fühlen und im Wasser oder auf den Felsen herumtollen.

Weiter gings nach Melbourne. Ein Day in the Hills führte uns in die Weinberge des Yarra-Valley. Neben den Weinbergen und Gütern war auch das Wildgehege Healesville Sanctuary angesagt. Hier werden Tiere aufgepeppelt, die - aus welchen Gründen auch immer - gepflegt werden müssen. Hier konnten wir auch das seltene Schnabeltier (Echidna) sehen - in freier Wildbahn kann man es i.d.R. nicht sehen, weil es wie Biber unter der Wasseroberfläche seinen Bau anlegt.
Am nächsten Tag ging die Fahrt in den Grampians NP: Das Great Ocean Road Adventure begann. Laut Prospekt sollte die Great Ocean Road eine der schönsten Küstenstraßen der Welt sein. Ich muss sagen, den Namen hat sie verdient -mit den 12 Aposteln, der London Bridge und Loch Ard Gorge ist sie ein absoluter Reißer und bietet Ausblicke zu Feldgebilden und Küstenabschnitten, wie man sie nirgendwo anders finden kann.

Der letzte Inlandflug brachte uns von Melbourne nach Sydney. Am ersten Tag war die Stadtrundfahrt angesagt: Wichtigste Punkte waren die Oper und die Harbor Bridge, exklusive Vororte und die Surf- und Badestrände von Sydney - hier läßt es sich aushalten.
Das Mittagessen gab es während der Hafenrundfahrt auf einem Katamaran. Das absolute Highlight des Tages kam aber erst noch - der Bridge-Climb über die Harborbridge. Man hat von hier aus einen super 360° Blick über Sydney und den gesamten Hafen. Man erklimmt mit Extra-Overall, Sicherheitsgurt und Karabinerhaken, Kopfhörer und Mikro die 130 Meter hohe Brücke bis zur Brückenmitte, überquert sie und geht auf der gegenüberliegenden Seite wieder zurück. Man darf übrigens vorher nichts trinken - jeder muss vor dem Climb einen Alkoholtest machen und in ein Röhrchen blasen!

An unserem letzten Tag ging’s dann in die Blue Mountains. Man verläßt die Stadt nach Nord-Westen und kommt auch am beeindruckende Olympia-Park vorbei. Das Grose Valley mit seinen Three Sisters ist der landschaftliche Höhepunkt der Blue Mountains. Die Blue Mountains haben immer einen blauen Dunst - daher der Name. Aber auch andere Flecke in den Blue Mountains sind wunderschön und bieten tolle Einblicke in die Schluchten und Täler.

Auf dem Rückweg war noch ein Besuch des Koala Wildlife-Park im Programm - hier kann man dann australische und tasmanische Tiere sehen, die sich in freier Wildbahn nicht so ohne weiteres sehen lassen, z.B. Tasmanische Teufel, Fliegende Hunde und Wombats.
Australien ist ein erstklassiges Reiseland und wirklich zu empfehlen - total sicher, keine Impfungen, Essen und Trinken schmeckt super - es gibt keine Magenprobleme, die Leute sind nett und gut drauf - was will man mehr?