Mit dem ICE ging es am 23.02.2016 mit stolzen 289 km/h zum Frankfurter Flughafen, um mit SAS über Stockholm nach Lulea zu fliegen. Die schwedische Stadt liegt in der Nähe der finnischen Grenze und war der Startpunkt meiner Überraschungsreise nach Lappland. Geburtstagsgeschenke sind eine tolle Sache!

Mit dem Mietwagen fuhren wir dann ins verschneite Haparanda zur Übernachtung im Stadshotell-Hotel. Nach dem Abendessen – mit leckerem Reindeer – gab es eine kleine Wanderung um den Häuserblock, um uns die Füße zu vertreten und eine erste, aber leider erfolglose, Ausschau nach dem Nordlicht zu halten.

Am Folgetag wartete dann das erste Reise-Highlight – es ging nach Finnland, genauer gesagt nach Kemi, um eine Eisbrecher-Tour mit der Sampo am bottnischen Meerbusen zu machen. Die Fahrt mit dem Eisbrecher inkl. Mittagessen und Führung war zwar spannend, aber das Beste war das Schwimmen in der Fahrrinne der Sampo: natürlich im Survival Suit! Der Überlebensanzug hält auch im Eiswasser die Temperatur, so dass man das Bad gut genießen kann. Ich kann euch die Fahrt mit der Sampo inklusive Eiswasserbad wärmstens empfehlen – das war ein Riesen-Spaß!

Zurück in Schweden konnte ich mich schon auf den nächsten „Programmpunkt" freuen – es ging zum Snow Castle. Dort konnte ich erste Eindrücke sammeln, wie so ein Aufenthalt im Eishotel aussieht. Nach dem Besuch führte uns die Reise nun nach Finnland und es ging nach Ylläsjärvi.

 

Das Lapland Hotel Saaga liegt mitten im größten finnischen Skigebiet und bietet einem nicht nur tolle Zimmer und einen Riesen-Indoor-Pool – es liegt auch direkt an der Piste und man kann als Skifahrer sofort die Skier anschnallen und loslegen.

Auf dem Parkplatz steht auch der Basketballkorb in greifbarer Nähe – das sieht lustig aus bei dem vielen Schnee... Weiter ging es zum Snow Village – ein jährlich wieder aufgebautes Schneehotel mitten im Winterwald in the middle of nowhere.... Schon allein die Fahrt bei strahlend blauem Wetter durch die verschneite Landschaft war super, aber Snow Village müsst ihr - genau wie Snow Castle – gesehen haben!

Schon mal in einem Vollglas-Iglu übernachtet, um das Nordlicht zu sehen? Ich schon! An meinem Geburtstag ging es in den verschneiten Winterwald von Levi. Es war Super-Wetter und alle Zeichen standen gut für eine Nordlicht-Sichtung. Im Iglu war alles, was man braucht um glücklich zu sein, sogar eine Koch-Nische.

 

Es ist eine einmalige Lage um die Polarlichter zu bestaunen und bequemer geht es nicht! Kurz nach dem Abendessen war es dann soweit: die Ah- und Oh-Rufe von anderen Bewohnern kündigten das Nordlicht an. Also nix wie rein in die Skikleidung und raus zur Nordlichtbeobachtung. Und da war es – zwar nicht so intensiv wie auf den Fotos, aber trotzdem gut sichtbar. Was für ein Erlebnis – und was für ein Geburtstagsgeschenk! Um dann auch noch nachts bei angenehmeren Temperaturen Ausschau zu halten war körperlicher Einsatz erforderlich. Mit dem Besen musste ich in und auf dem ca. 1m hohen Schnee herum krabbeln, um das Glas vom Schnee zu befreien und vom Bett aus freie Sicht aufs Nordlicht zu haben.

Nun wurde es spannend – in Jukkasjärvi steht das Icehotel und mein großer Traum, im Eishotel zu übernachten, nahm langsam Formen an. Innentemperaturen vom minus 5-7 Grad Celsius schrecken nicht ab, wenn die Außentemperatur minus 26 Grad Celsius beträgt und eine Polarlichtsuche mit dem Motorschlitten ansteht.

 

Warme Ski-Unterwäsche, Ski-Anzug und darüber noch ein isolierender Overall, Sturmhauben und Helm – das Alles braucht man, um einigermaßen unbeschadet die vierstündige Tour zu überstehen. Gut, dass es zur Halbzeit eine Pause mit Abendessen in einer Kota gab.

 

Nach der leckeren Muschelsuppe gab es Reindeer-Stew – aber genau jetzt waren die Polarlichtaktivitäten absolut sehenswert. Also nix wie raus in die Kälte und aus dem Staunen nicht mehr rauskommen. Das tanzende Nordlicht konnten wir leider nicht fotografieren, weil die Kamera-Akkus die Kälte nicht besonders gut vertragen haben. Egal – es war ein unvergessliches Erlebnis und die Nordlichter begleiteten uns auch auf der gesamten Rückfahrt zum Eishotel.

 

So was muss gefeiert werden, und zwar in der Eisbar. Hier war es trotz der Minustemperaturen gemütlich warm und ein Cocktail aus einem Eis-Glas war das Non Plus Ultra nach so einem Erlebnis. Danach hieß es im Dressing-Room die Schlafsäcke abzuholen. So schnell wie möglich ging es in Skiunterwäsche zu unserem Zimmer, dem Northern Lights Room. Rein in den Schlafsack und eine gute Nacht, bis frau morgens um sieben mit einem warmen Tee geweckt wird. Nach dem Frühstück und dem Auschecken wurden wir zur Huskey-Schlittenfahrt abgeholt. Mit 5 Hunden im Gespann musste der Fahrer bei Anstiegen ganz schön schuften, der „Fotograf (Ich)" auf dem Schlitten glücklicherweise nicht!

Nun hieß es Abschied nehmen vom Eishotel und die Reise führte uns nach Kiruna ins Hoteldorf Ripan. Ein sehr schönes warmes Zimmer mit allen Annehmlichkeiten und ein erstklassiges Restaurant warteten auf uns. Das war sehr wohltuend nach den kühlen Attraktionen.
Ausgehend von Kiruna ging die Reise zurück in den Süden und wir verließen den Polarkreis. Die nächste Attraktion stand an: das Treehotel in Harads. Als Science Fiction Fan, Starwars Anhänger und fleißiger Raumschiff „Enterpreis"-Gucker war natürlich die Krönung im UFO zu übernachten. In 4m Höhe schwebte das UFO sozusagen im Wald – per Knopfdruck öffnete sich eine elektrische Treppe, um Zugang zu gewähren. Auch im Innenraum war alles total abgefahren. Funkelnder Sternenhimmel, Verbrennungstoilette und Mini-Waschbecken mit Wasserspender – alles war genau durchdacht! Ich hatte Spaß.

Leider waren damit die Highlights erschöpft und die Reise durch Lappland, resp. Schweden und Finnland, zu Ende. Also war da nur noch die Rückfahrt nach Lulea und die Heimreise nach Deutschland.

Selbst auf Der Heimreise gab es noch die „Schneebefreiungsbürste" zu bestaunen – so was gibt's in Deutschland m.E. nicht, oder?